Otjikandero Himba

Die Himba sind ein Ureinwohner-Stamm, die bis heute einem nomadischen Lifestyle nachgehen. Sie leben vorwiegend im Nordwesten Namibias in der Kunene Region, auch bekannt als Kaokoland. Diese Region hat nur etwa 2 Einwohner pro Quadratkilometer. Sie zieht sich vom Kunene Fluss, an der Grenze zu Angola lang, bis hin zum nördlichen und weitgehend unberührten Teil der Skeleton Coast. Viel von der Region ist bis heute unberührt und nur sehr schwer bis gar nicht zu erreichen. Felsige Gebirge, Sanddünen und dürre Vegetation – seit mehr als 500 Jahren sieht so der Lebensmittelpunkt der 20.000 bis 50.000 Himba aus, deren Vorfahren einst aus dem Nachbarland Angola kamen.

Die Himba leben in einer Großfamilie, die aus einem Stammesführer (dem ältesten Mann), seinen Frauen und den Kindern besteht. Sie leben nomadisch, heißt, sie ziehen von einem Ort zum anderen und bauen sich dort wieder ihr eigenes, kleines „Dorf“ (onganda) auf. Es gibt allerdings ein Hauptdorf, zu dem sie immer wieder für ein paar Monate im Jahr zurückkommen. Um das Zentrum des Dorfes sind dann mehrere, einfache Hütten gebaut. Die Himba bauen sie aus Kuhdung, Wasser und Sand. Mischen das zusammen und benutzen Stöcke als Stützen. Alle Hüttenausgänge blicken in die Mitte der Siedlung, aus einem einfachen Grund: So können die Himba sofort sehen, falls Tiere ausbüxen. Die Tiere sind der wertvollste Besitz, den die Himba haben. Je mehr Vieh, desto mehr Wohlstand.

Wir hatten das große Glück, eine der Hütten von innen zu besichtigen. Der Eingang ist recht tief, sodass wir nur geduckt reingehen konnten. Innen ist es ziemlich dunkel, es gibt keine Fenster. An den Wänden hingen überall die Kleidung der Frauen, Lederröcke, Kopfverzierung, Ketten. Ihrer Heimat inmitten der Wüste haben die Himba in gewisser Weise auch ihren Namen „rotes Volk“ zu verdanken. Denn zum Schutz vor der sengenden Sonne und der Austrocknung, aber auch aus Schönheitsgründen schmieren sich die Frauen des Stammes eine rote Paste auf den ganzen Körper und sogar in die Haare. Die ockerfarbene Paste besteht aus gemahlenem Roteisenstein und Vaseline oder traditionell Butterfett aus Ziegenmilch. 

Die Kleidung der Himba-Frauen besteht traditionell lediglich aus einem Lendenschurz aus Kalbsleder. Charakteristisch ist daneben auch das Tragen von opulentem Schmuck, besonders um Hals, Hand- und Fußgelenke. Die Haare sind kunstvoll geflochten und die Frisur symbolisiert den Stand der Frau innerhalb der Gemeinschaft.